Los geht's :)
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Ännchen
von Tharau
von
Simon Dach
Ännchen
von Tharau ist’s, die mir gefällt,
Sie
ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.
Ännchen
von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf
mich gerichtet in Lieb und in Schmerz.
Ännchen
von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du
meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!
Käm
alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
Wir
sind gesinnet bei einander zu stahn.
Krankheit,
Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll
unsrer Liebe Verknotigung sein.
Recht
als ein Palmenbaum über sich steigt,
Je
mehr ihn Hagel und Regen anficht;
So
wird die Lieb’ in uns mächtig und groß
Durch
Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Noth.
Würdest
du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest,
da wo man die Sonne kaum kennt;
Ich
will dir folgen durch Wälder, durch Meer,
Durch
Eis, durch Kerker, durch feindliches Heer.
Ännchen
von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
Mein
Leben schließ’ ich um deines herum.
Was
ich gebiete, wird von dir getan,
Was
ich verbiete, das lässt du mir stahn.
Was
hat die Liebe doch für ein Bestand,
Wo
nicht ein Herz ist, ein Mund, eine Hand?
Wo
man sich peiniget, zanket und schlägt,
Und
gleich den Hunden und Katzen beträgt?
Ännchen
von Tharau, das wolln wir nicht tun;
Du
bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn.
Was
ich begehre, begehrst du auch,
Ich
lass den Rock dir, du lässt mir den Brauch.
Dies
ist dem Ännchen die süßeste Ruh’,
Ein
Leib und Seele wird aus Ich und Du.
Dies
macht das Leben zum himmlischen Reich,
Durch
Zanken wird es der Hölle gleich.
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